Naturschutz in Sachsen - Tafelsilber der Natur: NSG Am alten Floßgraben und NSG Muldenwiesen

Die Exkursionsreihe „Tafelsilber der Natur“ stellt in loser Folge sächsische Naturschutzgebiete vor.Die Exkursion führt zunächst in das 92 ha große NSG Am alten Floßgraben, das 1993 als erstes NSG nach der deutschen Wiedervereinigung zum Schutz der gebietstypischen Fichtenwälder und Fichten-Moorwälder eingerichtet wurde. In ihnen kommt die vogtländische Höhenkiefer vor, eine Varietät der Wald-Kiefer (Pinus sylvestris var. hercynica). Heute entwickelt sich der Wald ohne Bewirtschaftung nach den Gesetzen der Natur. Hier leben Tannenhäher, Raufuß- und Sperlingskauz. Typische Pflanzenarten sind Wollreitgras, Heidel- und Preiselbeere sowie zahlreiche Moose und Pilze. Am Rande des NSG liegt eine artenreiche Bergwiese.Der namensgebende Alte Floßgraben wurde 1599 fertig gestellt. Er diente der Erschließung der Muldenberger Wälder für Holztransporte zur Göltzsch und zur Weißen Elster bis nach Leipzig. Der Torfabbau im Gebiet lief noch bis in die 1980er Jahre. Heute gedeihen hier Wollgräser, Moos- und Rauschbeere.Im Jahr 1997 wurde in der benachbarten Rodungsinsel Hammerbrücke das NSG Muldenwiesen auf 95 ha Fläche ausgewiesen. Hier haben sich durch jahrhundertelange traditionelle Nutzung auf feuchten, nassen und vermoorten Standorten artenreichte Wiesen und Weiden entwickelt. Vor allem die Berg- und Moorwiesen sind reich an Insekten- und Pflanzenarten, aber auch an Wiesenvögeln wie Braunkehlchen und Wiesenpieper. Zur Pflege hat sich ein- bis zweischürige Mahd bewährt, teilweise kombiniert mit Beweidung durch robuste Galloway-Rinder.Beide Gebiete liegen im Naturpark Erzgebirge-Vogtland. Sie haben kühlfeuchtes Mittelgebirgsklima, in dem auch im Sommer kalte Nächte vorkommen.
Akademie der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt
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Kurzinfos

  • Teilnehmergebühr: 0,00 EUR

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